03.02.2024 – Kundgebung des Bündnisses „Hand in Hand“ #wirsinddiebrandmauer

Für den 03.02.2024 rief das Bündnis „Hand in Hand“ gemeinsam mit über 1300 Organisationen [1] u.a.  mit dem Paritätischen Wohlfahrtsverband Berlin zu einer großen Kundgebung am Bundestag auf, um eine „menschliche Brandmauer“ gegen Hass und Hetze, gegen das Erstarken der „Neuen Rechten“ und gegen die Spaltung der Gesellschaft zu bilden. Von schon lange Engagierten hört man immer öfter: „Gegen etwas zu sein ist ja einfach und von zu Hause von der bequemen Couch aus, sowieso! Aber da muss mehr kommen!“ Verbal bemühen wir ja alle immer gern das Beispiel der „Dagegen-Pinguine“ von Uli Stein, aber runter von der Couch zu kommen, ist da schon schwieriger.

Und unsere Engagierten haben recht!

In der aktuellen Zeit reicht es nicht mehr, „nur in den eigenen vier Wänden auf der Couch“ gegen braun-hellblaue Auswüchse zu sein. Wir müssen unsere Ablehnung solcher Auswüchse klar zum Ausdruck bringen und das in einer Weise die unübersehbar und unüberhörbar ist. Deshalb waren auch wir bei der Kundgebung am 03.02.2024 rund um den Bundestag dabei. Gemeinsam mit über 150.000 Menschen [2] haben wir ein Zeichen dafür gesetzt, dass wir Hass, Hetze und Spaltung in der Gesellschaft aus vollem Herzen ablehnen.

Mittendrin statt einfach „nur dagegen“ – Sichtbar und hörbar!

Für eine bunte, vielfältige, tolerante, solidarische Gesellschaft stehen wir schon immer ein. Jeden Tag leben wir diese Grundsätze in unserer Arbeit für unser Quartier. Für uns ist eine Gesellschaft die auf anderen Werten als diesen basiert einfach nicht vorstellbar und erscheint uns auch nicht lebenswert. Menschenrechte und ein vielfältiges sowie demokratisches Zusammenleben ist einfach nicht verhandelbar! Und wenn wir ganz ehrlich sind, dann ist beispielsweise die Arbeit in der Pflege, im gesamten Gesundheitssystem, die Fahrt zur Arbeit mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln und der alltägliche Einkauf ohne die Menschen die die Vielfalt unsere Gesellschaft ausmachen, gar nicht mehr möglich.  Es war ein sehr besonderes und auch irgendwie beruhigendes Gefühl, gemeinsam mit über 150.000 Menschen für eine solidarische, vielfältige und demokratische Gesellschaft zu demonstrieren. Ebenso beruhigend wie spannend und besonders war es für uns zu sehen, wie viele und welch unterschiedlichen Menschen sich gegenüber der Demokratie verpflichtet sehen; welche die Gefahren, die von den hellblau-braunen Fantastereien ausgehen, sehen und deshalb dem Aufruf zum Schutz der Demokratie gefolgt. Mit dabei waren Menschen von 0 bis 90+, Familien und Haustiere, Menschen aus der bürgerlichen Mitte, Menschen aus den unterschiedlichsten Organisationen, spontane Spaziergänger, Menschen mit den vielfältigsten Hintergründen – alle vereint in der gemeinsamen und schützenswerten Idee der Demokratie und Solidarität. Trotz Kälte und Nieselregen nehmen wir aus dieser Kundgebung das wärmende Gefühl des „vereint sein“ in einer gemeinsamen Idee mit, dass uns auch durch die schwierigen Zeiten tragen kann und tragen wird. Aber wir nehmen auch das drängende Gefühl mit, dass ein einziger Tag des Engagements nicht ausreicht, um den sich mehrenden Umfrageerfolgen der AFD und den Treffen mit einer rechtsausgerichteten Tagesordnung etwas nachhaltig Wirksames entgegen zu setzen. Wir nehmen auch das Gefühl mit, dass wir als Gesellschaft im Kleinen und im Großen nicht früh genug und nicht energisch genug für den freiheitlichen und demokratischen Grundgedanken in der Gesellschaft eingetreten sind, das wir vielleicht ein Mal zu oft über eine einschlägig eingefärbte Äußerung hinweggehört haben, das der Widerstand nicht nur auf großen Kundgebungen stattfinden kann sondern alltäglich gelebt werden muss. Wir nehmen mit, dass das bisher Getane nicht ausreicht!

Es reicht nicht nur „gegen Etwas“ zu sein. Es muss, wenn notwendig in jeder alltäglichen Situation klar zum Ausdruck gebracht werden, wofür wir stehen und einstehen werden.

Wir stehen ein für:

  • Solidarität
  • Respekt
  • Demokratie
  • Akzeptanz
  • Vielfalt
  • ein zugewandtes Miteinander auf Augenhöhe

Und eben diese Werte sind es, die unser tagtägliches berufliches Miteinander beschreiben.

 

Was wir auch spüren konnten:

Es wird noch ein langer Weg und es braucht noch viel mehr “Brückenbauende“, um die unterschiedlichen Sichtweisen der Menschen auf das aktuelle Geschehen wieder anzunähern und einen demokratischen Diskurs zu ermöglichen, so dass Ängste und Sorgen nicht weiter geschürt, sondern abgebaut und ausgeräumt werden können. Und es braucht noch viel mehr „Beschützende“ der Demokratie, die diesen Schutz im Alltag gewährleisten und die Stimme erheben, wenn Menschen ausgegrenzt, beleidigt und/oder diskriminiert werden.

 

Wenn Sie uns gern in unserer Arbeit unterstützen möchten oder einfach an der nächsten Aktion teilnehmen wollen, dann melden Sie sich gern bei:

Stefanie Bath (Projektkoordinatorin)
030 470 60 50 30
s.bath@foev-hn.de

 

[1] Autor: Lilli Klinger; 03.02.2024; Aufstand der Anständigen | rbb (rbb-online.de); letzter Aufruf: 07.02.2024
[2] Autor: unbekannt; 03.02.2024 „Wir sind die Brandmauer“: 150.000 in Berlin gegen Rechtsextremismus (rp-online.de); letzter Aufruf: 07.02.2024

Fotografin:
Stephanie von Becker

 

 

 

 

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